Bis Ende des Jahres soll das Landesfinanzkriminalamt seine Arbeit aufnehmen. Neue Stellen gibt es dafür nicht. 200 der 600 Steuerfahnder in NRW sollen mitmachen, daneben laut dpa „die bestehenden Spezialeinheiten“ (deren Arbeit man als Praktiker selten bemerkt). Sitz und Behördenleitung stehen noch nicht fest, ein Aufbaustab ist eingerichtet.
Als Bürger darf man skeptisch sein. Sicher ist nur, dass mit bisherigen Personalmitteln eine neue Behörde entsteht. Und dass dafür ein Drittel der bislang in den Strafsachenfinanzämtern effektiv eingesetzten Steuerfahnder ihre bisherigen Dienstposten räumen sollen.
Die bekannt gewordene Begründung klingt befremdlich oberflächlich: Weil die Landeskriminalämter der Polizei effektiv arbeiten, erhofft man sich denselben Effekt auch beim neuen Landesfinanzkriminalamt. Hoffen wir, dass nicht nur eine theoretische Ministerialidee umgesetzt werden und ein neues „Landesamt“ im eigenen Machtbereich in erster Linie die eigene Bedeutung unterstreichen soll.
Ingo Minoggio